Rund ein Jahr ist es her, dass ich mich mit textplanet.ch selbständig gemacht habe. Ein Rückblick in Missgeschicken. Zum Auftakt: Die Texterin am Telefon.

Was da wohl kaputt ist?

Ich – nachdem ich gerade dreissig Minuten lang einen komplizierten Anruf vorbereitet habe – vor einem virtuellen Stapel mit Notizen, die mir als Textaffine aber Gesprächsunbegabte helfen sollen, mein Anliegen kurz und verständlich zu erklären: «Guten Tag, ich bin XY. Ich kontaktiere Sie im Auftrag der Bundesämter A und B, weil…»

Mein Gegenüber, ein gewisser Herr U von der Telefonzentrale der kontaktierten Organisation: «Guten Tag, also Sie sind von Bundesamt A?»

«Nein, ich bin selbständig, also ich arbeite allein, unter dem Namen textplanet.ch, und ich habe einen Auftrag von Agentur C, welche wiederum von den Bundesämtern A und B beauftragt ist. Also es geht um ein Projekt zum Thema Z. Und eigentlich wollte ich Frau W sprechen, aber ich bin wohl weitergeleitet worden.»

«Hm. Also, ich schaue kurz, weshalb Frau W nicht erreichbar ist».

Einwände sind zwecklos, jetzt gibt es erst mal fünf Minuten Klaviermusik.

«Sind Sie noch da? Entschuldigung, dass es etwas länger gegangen ist.»

«Klar, schon gut, kein Problem…»

«Also Frau W ist grad an einer Sitzung…»

«Hmm, also es ist eben so, dass ich gar nicht ganz sicher bin, ob Frau W die richtige Ansprechperson für meine Fragen ist. Also beim bereits genannten Thema Z geht es ums Unterthema V, und der Perspektive Ihrer Organisation darauf. Konkret geht es um Fragen wie…»

«Also ja, für Unterthema V ist schon Frau W zuständig. Sie hat allerdings viele Auswärtstermine, wahrscheinlich ist es am besten, wenn Sie eine Mail schreiben mit Ihrem Anliegen.»

«Ach so. Ich dachte nur… Aber klar, dann schreibe ich doch am besten eine Mail.»

Dank der gewissenhaften Gesprächsvorbereitungsnotizen dauert es keine 10 Minuten bis die Mail den Postausgang verlassen hat. Die Zusage von Frau W für ein Telefoninterview kommt noch gleichentags, und wir führen dann binnen Wochenfrist ein spannendes Gespräch. (Darauf aufbauend entsteht dann, wer hätte das schon gedacht, der redaktionelle Beitrag T.)

Quizfrage: Welches Detail habe ich in dieser Story, die sich zumindest so ähnlich (und mehrfach) abgespielt hat, bewusst und in bester Absicht verdreht?

Ich habe fest vor, hier in losen Abständen über meine Missgeschicke im Berufsalltag zu berichten. Das nächste Thema ist bereits angedacht. Es soll um Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehen. (Was das ist? Es geht um Massnahmen, die dafür sorgen, dass eine Website auf natürliche Weise – d. h. ohne den Einsatz von Google Ads – in den Suchresultaten von Google und Co. möglichst weit oben erscheint.)